Die Höhen und Tiefen der Liebe
Christiane Oelzes Liederabend in der Stuttgarter Staatsgalerie
Stuttgart - Zumindest in Clara Schumanns Lied „Sie liebten sich beide“ konnte man die Gesangsweise, die Christiane Oelze ihrem von der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie veranstalteten Liederabend in der Staatsgalerie angedeihen ließ, noch als etwaig implizierte böse Ironie verstehen. Schließlich ist darin ein Gedicht von Heinrich Heine vertont, das von zwei Menschen handelt, die sich ihre Liebe nicht gestehen können und dann als Fremde auseinander gehen. Unschön angeschliffene Töne, das fahle Absacken der Stimme, die grauen, matten Farben hätte man durchaus einem gewollt sarkastischen Ton zuschreiben können, der sich über diesen unnötig verursachten Gram ungelebter Liebe lustig machte.
Aber je weiter der Abend fortschritt, desto offensichtlicher wurde es, dass die Sopranistin mit stimmlichen Problemen zu kämpfen hatte. In Clara und Robert Schumanns Liedern über die Höhen und Tiefen der Liebe wurde noch so manches stimmliche Defizit vom dichten Klaviersatz aufgefangen, den der wunderbare Eric Schneider differenziert und farbig in unterschiedliche Stimmungen und Gefühlszustände verwandelte.
Aber spätestens in Richard Wagners Wesendonck-Liedern, in denen die Stimme sich sehr deutlich vom Klavier abhebt, war es nicht mehr überhörbar: die belegte, gepresste Höhe, die Intonationsprobleme, die gelegentliche Heiserkeit. Die Sopranistin schien das aber gar nicht zu bemerken, stürzte sich zum Schluss gar voller Elan in „Isoldes Liebestod“. Dem kam sie gestalterisch vor allem durch Lautstärke bei. Vom Text verstand man nichts, und die Intonation blieb grenzwertig.
Rezension für die Stuttgarter Nachrichten vom 23. April. Das Konzert fand statt am 20. April.
Stuttgart - Zumindest in Clara Schumanns Lied „Sie liebten sich beide“ konnte man die Gesangsweise, die Christiane Oelze ihrem von der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie veranstalteten Liederabend in der Staatsgalerie angedeihen ließ, noch als etwaig implizierte böse Ironie verstehen. Schließlich ist darin ein Gedicht von Heinrich Heine vertont, das von zwei Menschen handelt, die sich ihre Liebe nicht gestehen können und dann als Fremde auseinander gehen. Unschön angeschliffene Töne, das fahle Absacken der Stimme, die grauen, matten Farben hätte man durchaus einem gewollt sarkastischen Ton zuschreiben können, der sich über diesen unnötig verursachten Gram ungelebter Liebe lustig machte.
Aber je weiter der Abend fortschritt, desto offensichtlicher wurde es, dass die Sopranistin mit stimmlichen Problemen zu kämpfen hatte. In Clara und Robert Schumanns Liedern über die Höhen und Tiefen der Liebe wurde noch so manches stimmliche Defizit vom dichten Klaviersatz aufgefangen, den der wunderbare Eric Schneider differenziert und farbig in unterschiedliche Stimmungen und Gefühlszustände verwandelte.
Aber spätestens in Richard Wagners Wesendonck-Liedern, in denen die Stimme sich sehr deutlich vom Klavier abhebt, war es nicht mehr überhörbar: die belegte, gepresste Höhe, die Intonationsprobleme, die gelegentliche Heiserkeit. Die Sopranistin schien das aber gar nicht zu bemerken, stürzte sich zum Schluss gar voller Elan in „Isoldes Liebestod“. Dem kam sie gestalterisch vor allem durch Lautstärke bei. Vom Text verstand man nichts, und die Intonation blieb grenzwertig.
Rezension für die Stuttgarter Nachrichten vom 23. April. Das Konzert fand statt am 20. April.
eduarda - 24. Apr, 21:51