Nymphen im Mineralbad
Musikfest Stuttgart: "Melusine"-Abend mit DJ Gagarino in Bad Cannstatt
Stuttgart - Wieder ein atmosphärisch trefflicher Ort fürs Musikfestthema: Das Spätkonzert zum Thema "Wassernymphen" spielte sich im feucht-schwülen Klima des Mineralbads Cannstatt ab. Das Publikum hörte auf Liegestühlen rund ums Badebecken zu. Wirkungsvoll schwamm die Rezitatorin und Sängerin Maria Rosendorfsky zu Beginn durchs Wasser, bevor sie dann triefnass die Bühne "an Land" erklomm. Der Rest des Abends wirkte dagegen in seiner Dramaturgie relativ beliebig.
Jürgen Grözinger alias DJ Gagarino, bekannt für seine Vermischung der Musikstile und Konzertformen, sorgte für elektronische Sound- und Melodien-Mixe aus dem Computer, ergänzte dies mit Live-Percussion und ließ dazu den fabelhaften Ekkehard Roessle klangfarbenreich auf Bassklarinette und Sopransaxophon improvisieren. Patrick Bebelaar am E-Piano dagegen wirkte unterbeschäftigt, musste sich mit dem Arpeggieren von Akkördchen begnügen. Grözingers eigene Kompositionen gingen immer wieder über in klangschöne Bearbeitungen von Klavierstückchen von Erik Satie.
Was gar nicht funktionierte war die Verbindung von Musik und Sprache. Rosendorfsky las Ingeborg Bachmanns und Jean Giraudoux' Bearbeitungen der Melusine- und Undine-Stoffe nicht professionell und lebendig genug, um das Ohr zu fesseln. So gingen die anspruchsvollen Texte in der Dauermusikberieselung schnell unter. Ohnehin wirken Worte stärker, wenn die Musik mal schweigt. Aufhorchen ließ dann aber Grözingers hitverdächtiger, von Rosendorfsky schön gesungener "Venus-Song".
Kurzkritik für die Stuttgarter Nachrichten von heute (in nochmals stark gekürzter Form erschienen). Das Konzert fand statt am 13. September.
Stuttgart - Wieder ein atmosphärisch trefflicher Ort fürs Musikfestthema: Das Spätkonzert zum Thema "Wassernymphen" spielte sich im feucht-schwülen Klima des Mineralbads Cannstatt ab. Das Publikum hörte auf Liegestühlen rund ums Badebecken zu. Wirkungsvoll schwamm die Rezitatorin und Sängerin Maria Rosendorfsky zu Beginn durchs Wasser, bevor sie dann triefnass die Bühne "an Land" erklomm. Der Rest des Abends wirkte dagegen in seiner Dramaturgie relativ beliebig.
Jürgen Grözinger alias DJ Gagarino, bekannt für seine Vermischung der Musikstile und Konzertformen, sorgte für elektronische Sound- und Melodien-Mixe aus dem Computer, ergänzte dies mit Live-Percussion und ließ dazu den fabelhaften Ekkehard Roessle klangfarbenreich auf Bassklarinette und Sopransaxophon improvisieren. Patrick Bebelaar am E-Piano dagegen wirkte unterbeschäftigt, musste sich mit dem Arpeggieren von Akkördchen begnügen. Grözingers eigene Kompositionen gingen immer wieder über in klangschöne Bearbeitungen von Klavierstückchen von Erik Satie.
Was gar nicht funktionierte war die Verbindung von Musik und Sprache. Rosendorfsky las Ingeborg Bachmanns und Jean Giraudoux' Bearbeitungen der Melusine- und Undine-Stoffe nicht professionell und lebendig genug, um das Ohr zu fesseln. So gingen die anspruchsvollen Texte in der Dauermusikberieselung schnell unter. Ohnehin wirken Worte stärker, wenn die Musik mal schweigt. Aufhorchen ließ dann aber Grözingers hitverdächtiger, von Rosendorfsky schön gesungener "Venus-Song".
Kurzkritik für die Stuttgarter Nachrichten von heute (in nochmals stark gekürzter Form erschienen). Das Konzert fand statt am 13. September.
eduarda - 15. Sep, 12:10